Mein wohl letzter Besuch in Israel
Diesen
Bericht schreibe ich im November 2014 und muss wieder einmal feststellen, dass
sich die nahöstliche Situation in und um Israel nicht verändert hat. Meine Rede
ist von den andauernden Auseinandersetzungen zwischen Juden und Palästinensern,
die ich schon bei meinem ersten Besuch im Libanon, Syrien und Israel im Jahre 1966 beobachten konnte. Das war vor
dem Sechstagekrieg 1967. Seither hatte ich aufgrund meiner Arbeit als
Gruppenreisemanager im Laufe der Jahre häufiger die Gelegenheit, diese Region
zu besuchen. Jedoch hat sich kaum etwas
verändert - nur das alles schlimmer geworden ist. Mein wohl letzter Besuch in
diese Region fand anl. eines Tagesausflugs von der Costa Mediterranea
aus nach Jerusalem am 27.9.2012 statt.
Es war noch eine der wenigen Ausflugsmöglichkeiten der letzten Jahre in relativ
ruhiger polit. Lage.
Zur Erinnerung
Als
Nahostkonflikt
bezeichnet man den Konflikt um die Region Palästina, der dort zu Beginn des 20.
Jahrhunderts zwischen Juden und Arabern entstand. Er führte zu sechs Kriegen
zwischen dem am 14. Mai 1948 gegründeten Staat Israel und einigen seiner
Nachbarstaaten (israelisch-arabischer Konflikt) sowie zahlreichen bewaffneten
Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern (israelisch-palästinensischer
Konflikt). Der internationale Konflikt in der Region dauert bis heute an.
Beginn der
Aufteilung des Osmanischen Reiches
Im
Krimkrieg (1853–1856) verhinderten Großbritannien und Frankreich, dass die
osmanische Türkei dem Expansionsstreben des zaristischen Russland in Richtung
Mittelmeer erlag. Im Berliner Vertrag von 1878 verpflichteten sich die
europäischen Staaten zum wiederholten Mal, sich nicht mehr in die inneren
Angelegenheiten des Osmanischen Reichs
einzumischen. Dazu gehörten die Länder des Nahen Ostens und der Maghreb.
Bis
zum Ende des Osmanischen Reichs
entwickelte die ansässige arabische Bevölkerung kaum eine eigene nationale
Identität. Nur in einigen Großstädten des Nahen Ostens bildeten Teile der
arabischen Bildungsschicht seit etwa 1860 eine Opposition gegen die osmanische
Herrschaft, aus der ab 1914 der Panarabismus hervorging.
Zionistische Einwanderung nach Palästina
Im
letzten Drittel des 19. Jahrhunderts entstand der Zionismus als jüdische
Nationalbewegung, die für die Juden ebenso wie für europäische Völker den
Status einer eigenen Nation mit dem Recht auf ein eigenes Staatsgebiet
beanspruchte. In seiner Programmschrift Der Judenstaat von 1896 streifte Theodor Herzl, der Begründer des
politischen Zionismus, die Möglichkeit einer jüdischen Staatsbildung in
Argentinien, konzentrierte sich dann aber auf Palästina. 1897 wurde auf seine
Initiative in Basel die Zionistische Organisation gegründet, die sich seit 1960
Zionistische Weltorganisation (WZO) nennt. Beim ersten Zionistenkongress
erklärten etwa 200 Delegierte aus 17 Staaten die Schaffung einer
öffentlich-rechtlich gesicherten „nationalen Heimstätte“ für das jüdische Volk
in Palästina zum Ziel des Zionismus (Basler Erklärung).
1882
lösten landesweite Pogrome gegen Juden in Russland eine erste
Auswanderungswelle (Alija) russischer Juden nach Palästina aus. Erst nachdem
auf dem 8. Zionistenkongress in Den Haag im Jahre 1907 die Gründung eines
Palästinaamtes in Jaffa beschlossen wurde, begann die
systematische jüdische Ansiedlung, die auf eine künftige jüdische Staatsbildung
in der Region abzielte.
1914
lebten etwa 600.000 Araber
und etwa 85.000 Juden in Palästina. Deren Zahl nahm im Ersten Weltkrieg
auf etwa 56.000 ab, sodass Juden 1918 weniger als zehn Prozent der Bevölkerung
Palästinas bildeten.
Auch
wenn es schon vor der zionistischen Bewegung jüdische Siedlungen in Palästina
gegeben hatte, entstanden durch die Einwanderung nun erste Konflikte mit den dort
ansässigen Arabern. Die Mandatszeit war geprägt durch eine Erstarkung
militanter (Palästina-)nationalistischer Gruppen. Konflikte rührten etwa daher,
dass arabische
Großgrundbesitzer ihr Land an Juden verkauften, es aber diesen
überließen, die dort ansässige arabische Bevölkerung zu vertreiben, die
sich so von den Juden verjagt fühlten. Der antijüdische Einfluss unter den
Arabern stieg, die arbeitslosen Massen wurden aufgewiegelt, angestachelt vom
Neid um die Entwicklungen in der Landwirtschaft, im Städtebau und in der
Infrastruktur. Des Weiteren stellten die schnell entstandenen jüdischen
Unternehmen zum Teil nur Juden ein, wodurch sich die arabische Bevölkerung
benachteiligt sah, da sie an dem neuen Wohlstand nicht teilhaben durfte.
Zu
Pogromen von arabischer Seite kam es zunächst 1921. Das judenfeindliche
Massaker von Hebron von 1929 konnte nur durch das Einschreiten der britischen
Polizei gestoppt werden und führte zur vollständigen Vertreibung aller Juden
aus Hebron. In Jerusalem, Haifa und Jaffa kam es zu
gewaltsamen Übergriffen militanter Juden gegen Araber. 1936 entwickelte sich
ein arabischer Generalstreik zum dreijährigen Großen Arabischen Aufstand bis
1939.
Staatsgründung Israels
Die
Briten kündigten in Folge des Zweiten Weltkrieges an, ihr Mandat über Palästina
aufgeben zu wollen, da sie angesichts ihrer durch den Krieg verursachten
schweren Situation und der anhaltenden, zum Teil gewaltsamen Proteste in
Palästina nicht weiter willens und in der Lage waren, das Mandat zu halten. Sie
übergaben die Entscheidung über das weitere Vorgehen der UNO, die am 29. November
1947 mit einer Zweidrittelmehrheit in der Generalversammlung der Vereinten
Nationen für den durch die UNSCOP vorgeschlagenen Teilungsplan (UN-Resolution
181) stimmte, der Westpalästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat
teilen sollte. Von dem Gebiet der Nationalen Heimstätte für einen jüdischen
Staat sollten weitere 40% abgespalten werden.
Vor
allem die arabischen Führer lehnten den Plan jedoch ab. Neben der generellen
Ablehnung eines jüdischen Staates geschah dies mit der Begründung, der Plan
verletzte die Rechte der Mehrheitsbevölkerung in Palästina, die zu diesem
Zeitpunkt zu 67 Prozent nicht-jüdischen Religionen angehörten. Ende 1946 hatte
Palästina knapp 2 Mio. Einwohner, wovon nur etwa 603.000 Juden waren. Sie empfanden den Plan als Katastrophe.
Kritisiert wurden die Menge und die Qualität des Landes, das den Juden
zugeteilt wurde. In der Folgezeit kam es im Mandatsgebiet zu zahlreichen
Überfällen und Anschlägen durch irreguläre jüdische und arabische Kräfte.
So
versammelte sich der Jüdische Nationalrat im Stadtmuseum von Tel Aviv um 16 Uhr
noch vor Sonnenuntergang und damit vor Beginn des Sabbat. Unter einem Porträt
des Begründers der zionistischen Bewegung, Theodor Herzl, verkündete David Ben
Gurion in der israelischen Unabhängigkeitserklärung „kraft des natürlichen und
historischen Rechts des jüdischen Volkes und aufgrund des Beschlusses der
UNO-Vollversammlung“ die Errichtung des Staates Israel. Elf Minuten später
erkannten die USA den neuen Staat an, die Sowjetunion folgte am 16. Mai. Am Tag darauf begann dann der erste
arabisch-israelische Krieg.
und
weitere Auseinandersetzungen folgten:
Palästinakrieg
1948/49
Suezkrise
1956
Sechstagekrieg
1967
Jom-Kippur-Krieg
1973
Räumung
des Gazastreifens 2005
(Quelle:
Wikipedia)